21.08.2023 |
In diesem Newsletter informieren wir über folgende Themen: |
Inhalt
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Administratives zum Lehrstart
- Wurde die üK Anmeldung erledigt? (hier geht’s zur Anmeldung)
- Liegen die Unterlagen für die Einführung neuer Mitarbeiter bereit und steht eine permanente Ansprechperson für die ersten Wochen zur Verfügung?
- Verhalten und Vorgehen bei Notfällen
- Allgemeine Betriebsordnung und Sauberkeit
- Kleiderordnung und Hygiene
- Kenntnisse und Pflege über/von Stallungen und Infrastruktur
- Umgang mit Tieren
- Umgang mit Kunden, Mitarbeitenden und Vorgesetzten
- Umgang mit Maschinen
- Sind die Massnahmen zum Arbeitsschutz etc. für die Vermittlung an den Neuankömmling bereit?Hier geht es zum PDF-Dokument
- Sind die Inhalte der Lerndokumentation und die Inhalte des Bildungsplanes bei den Ausbildungsverantwortlichen (noch) präsent? Hier geht es zum PDF-Dokument
Auf der neuen Website der OdA Pferdeberufe Schweiz sind zahlreiche Dokumente bereitgestellt.
Gedanken des Vorstands zum optimalen Lehrstart
Um den Start der neuen Lernenden in Euern Betrieben erfolgreich zu gestalten, erinnern wir hiermit an wichtige Anforderungen bezüglich der Rechte und Pflichten beider Vertragsparteien sowie einigen Vorschlägen für eine erfolgreiche Probezeit.
Die OdA Pferdeberufe Schweiz verteilt das nachfolgende Dokument während der Kurse für Berufsbildner und erklärt dieses im Detail: Verordnung Arbeitsgesetz für Lernende
Alles bereits bekannt – und doch nicht vollständig umgesetzt. Die vielen Lehrabbrüche von Lernenden bereits im 1. Lehrjahr der vergangenen Jahre müssen uns ALLE aufhorchen lassen.
Nicht zu vernachlässigen sind auch weitere Gründe, welche noch immer zu ca. 20 Lehrabbrüchen gesamtschweizerisch im 1. Lehrjahr führten. Permanente Überlastung, Ermüdungszustände, Sehnenscheidenentzündung, häufige Überstunden ohne Kompensation und der Verlust der Freude am Beruf wurden häufig als Ursache angegeben.
Der Tatsache, dass die nachrückende Generation nicht mehr gleich belastbar ist wie vor 25 Jahren, MÜSSEN wir wohl oder übel zur Kenntnis nehmen. Die sogenannte Generation Z ist auf Wikipedia gut beschrieben: https://de.wikipedia.org/wiki/Generation_Z und auch sonst in aller Munde. Mit unserem letzten SWISS Horse Profi(t) Day und Dr. Max Koch als Referenten gaben wir Impulse zur erfolgreichen Zusammenarbeit.
Unsere Branche braucht dringend gut ausgebildetes Personal. Der Fachkräftemangel auf der Pferdebranche steigt seit Jahren stetig. Tatsache ist jedoch, dass sich heute Arbeitgeber den Wünschen von Arbeitnehmern zunehmend anpassen müssen – dies ist aus der Presse aus vielen Branchen zu entnehmen und ein aktuelles Thema.
Dieser Newsletter enthält zahlreiche Tipps und Anhaltspunkte für einen erfolgreichen Verlauf der Lehrzeit. Wir sind erleichtert und dankbar für die zahlreichen Informationen, welche wir von verschiedenen Lernenden und Lehrbetrieben sammeln durften.
Mit diesem Newsletter lassen wir Euch teilhaben, an den kleinen Details, welche unter Umständen für das Quäntchen Motivation und Durchhaltewillen sorgen können.
Ein paar Tipps und Anregungen für einen guten Start
- Die Lernenden wurden offiziell willkommen geheissen. Ein Bild mit einem kurzen Steckbrief an der Info-Tafel schätzte die Kundschaft sehr und zeigte den Lernenden vom ersten Tag an, dass sie aufgenommen und bereits ein Mitglied im Team waren.
- Einigen Lernenden half es, Informationen darüber zu erhalten, wie man sich den Kunden vorstellt.
- Wir haben Kenntnis von Betrieben, in denen die Lernenden mit einem kleinen Apéro den Kunden vorgestellt und willkommen geheissen worden.
- Bei anderen Betrieben sind die neuen Lernenden bereits Bestandteil des auf der Website vorgestellten Teams.
- Die Anwendung des Götti-Prinzip ist weit über die Pferdebranche hinaus ein bewährtes Erfolgsrezept: Eine erfahrenere Person führt den „Neuling“ in den Betrieb ein. Diese Aufgabe kann auch von einem fortgeschrittenen Lernenden übernommen werden.
- Lernende des 2. und 3. Lehrjahres sind die Gepflogenheiten des Betriebes gewohnt. Der neue Lernende wechselt in eine ihm völlig neue Welt, die körperlich und geistig ungewohnt anspruchsvoll ist. Ein Welpenschutz von 3-4 Monaten zeigte sich auch hier bei einigen Berufskollegen als deutlicher Motivationsfaktor.
Weitere Tipps und Anregungen zur Arbeits- und Freizeit
Bereits im vergangen Jahr haben wir die hier erwähnten Tipps gegeben. Wir freuen uns über die positive Rückmeldung von Betrieben und Lernenden, die unsere Tipps erfolgreich angewandt haben.
- Einen guten Überblick gewährt das Dokument der OdA Pferdeberufe als Empfehlung zur wöchentlichen Höchstarbeitszeit.
- Wochenarbeitszeit: Einige Betriebe reduzierten die Wochenarbeitszeit auf z.B. 45 h während der Probezeit.
- Pausen: Der Normalarbeitsvertrag der Landwirtschaft (NAV Lw.) sieht folgendes vor: Den Angestellten ist in der Regel über die Mittagszeit täglich eine unbezahlte Pause von einer Stunde für eine Hauptmahlzeit zu gewähren. Pro Halbtag ist eine weitere Pause von einer Viertelstunde zu gewähren. Diese Pausen gelten als Arbeitszeit, sind also in der Wochenarbeitszeit inbegriffen. Eine längere Mittagspause von 1 ½ -2 h wurde positiv bewertet.
- Arbeitsrecht: Auch hier schreibt der NAV Lw: Pro Arbeitswoche sind eineinhalb freie Tage zu gewähren. Der freie Halbtag gilt als gewährt, wenn der ganze Vormittag oder der ganze Nachmittag arbeitsfrei bleibt und die freien Stunden unmittelbar an die tägliche Ruhezeit anschliessen. Pro Monat müssen mindestens zwei ganze Ruhetage auf einen Sonntag fallen. Motivierte Lernende bestätigten, dass sie diese 1 ½ oder sogar 2 freie Tage pro Woche zusammenhängend zur Verfügung hatten. Hingegen als negativ und belastend wurden 11 zusammenhängende Arbeitstage mit 3 zusammenhängenden Freitagen empfunden.
- Planung der freien Tage: Lernende schätzten es sehr, wenn sie bis zu vier Wochen im Voraus private Termine planen konnten und wussten, wann sie ihre wöchentlichen 1 ½ arbeitsfreien Tage beziehen durften.
- Der Schein trügt: Es gab Ausbildungsbetriebe, welche eine 5 Tage-Woche anboten. Eine grossartige Geste – auf dem ersten Blick. Nicht jedoch, wenn dafür wöchentlich ein halber Ferientag eingesetzt wurde und am Ende des Lehrjahrs keine Tage mehr für zusammenhängende Sommerferien zur Verfügung standen. Diese Praxis widerspricht der Anforderung, wonach Ferien 1x jährlich mindestens zwei Wochen zusammenhängend bezogen werden sollten.
- Ferienplanung: Ferientage wurden nach der Probezeit für das ganze Jahr vorbesprochen und min. für 1 Woche zusammenhängend geplant. Der Bezug von Einzeltagen ermöglichte die Erledigung wichtiger Termine, nicht aber die Erholung von Körper und Geist.
- Schulferien: Wurden Ferien durch Besuche an der Berufsschule oder von überbetrieblichen Kursen unterbrochen, sorgte dies für weniger Entspannung und Erholung.
- Zeitnahe Kompensation: Überstunden wurden bei Lernenden grösstenteils vermieden. In Ausnahmefällen wurden diese zeitnah kompensiert und nicht aufgeschoben.
- Turnierbegleitung: Zusätzlich geleistete Arbeiten als Turnierbegleitungen wurden ansatzweise als Arbeitszeit angerechnet und kompensiert. Die Hinweise zur Abend- und Nachtarbeit, auch wenn der Lernende grosse Motivation und Freude zeigte, wurden mehrheitlich berücksichtigt.
Persönliche Schutzausrüstung (PSA)
Die Verordnung über die Verhütung von Unfällen und Berufskrankheiten (VUV) sowie der Lehrvertrag (Version 2022) sehen vor, dass Lernende für die persönliche Schutzausrüstung nicht selbst aufkommen müssen. Als Berufsverband sehen wir als zwingend nötige persönliche Ausrüstung folgende Elemente:
- Arbeitssicherheitsschuhe (Trittschutz von oben, Rutschfestigkeit)
- Arbeitshandschuhe (je nach Anforderungsprofil)
- Reithelm
Der SHP ist in Verhandlungen mit einem namhaften Ausrüster für PSA und hofft, für seine Mitglieder gute Konditionen erreichen zu können.
SWISS Horse Profi(t) Day in Bern
Auf Grund der ausgezeichneten Resonanz zum SWISS Horse Profi(t) Day in Winterthur und der Anfrage vieler Mitglieder aus dem Raum Bern, möchten wir an den Erfolg anknüpfen. Über 40 Teilnehmer profitierten von diesem Anlass und empfehlen ihn uneingeschränkt weiter.
Mit Dr. Max Koch, dem Leiter des Instituts Berufsbildung und Geschäftsführer des OKB (Ostschweizer Kompetenzzentrum für Bildung), konnten wir für den 03.11.2023 einen Termin reservieren. Die Verfügbarkeit der benötigten Räumlichkeiten am Inforama sind in Abklärung. Sobald uns diese bestätigt sind, veröffentlichen wir auch diese Ausschreibung und ermöglichen die Anmeldung. Bis dahin gilt … SAVE THE DATE!
Berufsbildner und Pferdefachleute drücken die Schulbank
An einem Vormittag geben die Berufsschulen komprimierte Informationen zur erfolgreichen QV-Vorbereitung. Die Termine hierfür sind:
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- 18.10.2023 am INFORAMA in Zollikofen
- 08.11.2023 am STRICKHOF in Wülflingen
- XX.11.2023 Agrilogie Grange-Verney in Moudon
Eine detaillierte Ausschreibung übermitteln wir mit dem Newsletter im September 2023.
Weitere anstehende Termine
über folgende weitere anstehenden Termine möchten wir bereits informieren:
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- Weiterbildungsangebot der besonderen Art im Dezember 2023 in Luzern (lasst Euch überraschen)
- Generalversammlung des SHP am 12.01.2024 am LONGINES CHI Basel
Wir wünschen einen guten Lehrstart mit den Neuankömmlingen im Team.
Sportliche Grüsse
SWISS Horse Professionals